Tarifa im tiefsten Winter

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bigdan
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Tarifa im tiefsten Winter

Beitrag von bigdan » So 24. Feb 2013, 18:11

Vielleicht doch schon mal ein kleiner Zwischenbericht.

Angereist sind wir mit transavia, einer holländischen Ryanair. Allerdings doch ne Klasse besser. Es werden z.B. keine Lotterielose von den Saftschubsen vertickt :D Abflug von Weeze nach Malaga, alles nach Plan. 3h Flug. Handgepäck wird im Gegensatz zu Ryanair nicht gewogen. Ticketpreis Hin+Zurück+20kg Koffer+15kg Kitepäck 440 für 2 Personen. Dann weiter mit dem Mietwagen, 8 Euro pro Tag. Tankregelung leider scheisse, dh für 95 Euro den Tank kaufen, der hält ca. 880km, und mit leerem Tank wieder abgeben. 1,5h Fahrt nach Tarifa. 10 Euro Maut, kann man sich glaub ich auch sparen und die normale Autobahn nehmen. (A7)

Appartement is Bombe. 40,- pro Tag, gross, neu, extrem bonzige Küche, Meerblick vom Balkon, Gehreichweite zum Spot, sehr nach am Lagunenparkplatz. http://www.fewo-direkt.de/ferienwohnung ... nfirmation . Pool gibts auch, leider zu kalt hier :) Heizung gibts auch.

Temperaturen sind in Ordnung. So zwischen 12-15 Grad. Man muss sich leider immer dick anziehehen.

Mit dem Wind hatten wir Glück. Wir sind seit 3 Tagen hier, und jeden Tag Poniete, also Westwind. Der Wind stimmt zumindest ohne Thermik und bei Poniente recht genau mit dem Windfinder fürs Fussballstation Tarifa überein, kann aber auch mal bissl mehr sein. Heute waren 13-15 Knoten angesagt, sind dann aber so 3-5 Knoten mehr geworden. Die ersten 2 Tage bin ich sehr gut angeblasen gewesen mit dem 9er, heute sehr gut mit dem 13er angeblasen gewesen. Insgesamt empfehle ich für Tarifa definitiv einen kleinen Kite um die 7qm.

Bisher bin ich ausschliesslich in der Lagune gefahren, bzw hin und zurück an der Westküste. Der Atlantik ist bei Westwind extrem ruppig, die Welle sehr chaotisch und unschön. Nur an einigen zwischenstellen (z.b. an der Laguneneinfahrt) läuft sie sauber. Die Lagune ist sehr klein, wird aber bei Westwind und/oder Springtiden rund um Voll/Neumond auch schon mal grösser. Gestern ist sie durch einen Westwindsturm in der Nacht bis an den Strand nach Tarifa rein geblasen worden, dh man konnte von der Lagune bis nach Tarifa rein einen downwinder über die Lagune machen. Allerdings ist die Lagune im Moment bis auf einen 20x20m Absprung extrem Flach, ca. Knöcheltief. Der Absprung ist dann etwa Hüftief. Um den kloppen sich natürlich immer alle, der verträgt aber maximal 3-4 Kiter. Wenn es nachmittags voller wird, ist es quasi nicht mehr möglich dort zu trainieren. Die Lagune an sich ist zu flach, und es sind dann zuviele Kiter im "tieferen" Absprungbereich.
Der Trick ist hier: Einfach früh aufstehn. Die Lagune wird zumindest im Moment erst gegen Mittag, teilweise sogar frühem Nachmittag voll.
Vom Nordwestlichsten Tarifaparkplatz ist es etwa ein knapper KM Fussweg bis zur Lagune.

So, das wars erstmal :)
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Re: Tarifa im tiefsten Winter

Beitrag von bigdan » Mi 27. Feb 2013, 20:18

So, zum zweiten Teil:

Leider war an Tag4 kein Wind. Haben dann hier am Balkon gechilled. Ist zwar immernoch frisch, aber in der Sonne und windgeschützt lässt sich es schon nett aushalten. An Tag 5 war ich krank, Magen verdorben nach dem Essen im Solsticio. (Könnte aber auch Zufall gewesen sein, kp.)

An Nichtkiteaktivitäten soll Tarifa sehr viel bieten. Whale Watching, Canyoning, Klettern, Biken und vieles mehr. Leider finden viele Aktivitäten (z.B. Whalewatching) nicht im tiefen Winter statt. Hier also am Besten vorher nachfragen. Andere Dinge wie Klettern und Biken sollte trotzdem offen sein, ging nur für uns nicht weil Angela ja das Knie noch kaputt hat.

Heute war ordentlich Levante, zwischen gut 25 und 35 Knoten. Bööig ausserdem. Also typisch ruppige Tarifa Bedingungen. Waren dann zunächst am Punta Paloma. Hier wars aber auch sehr ruppig und die Welle chaotisch. Sind dann weiter nach Canos de Meca, ein alternativer Surferort. Hier sind die Bedingungen bei Levante gemässigter. Allerdings ist die Welle links auch sehr chaotisch. Weiter rechts am Leuchtturm läuft die Welle schön sauber, allerdings ist es da nur bei Flut (ca 1m Tidenhub) sicher fahrbar. Bei Ebbe soll das Riff ca. 20cm unter der Wasseroberfläche liegen. Hier konnte ich auch endlich mit meinem 9er einigermassen fahren, leider ein paar Waschgänge für den Kite gebucht :>
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Re: Tarifa im tiefsten Winter

Beitrag von bigdan » Fr 1. Mär 2013, 11:25

Was ich noch vergessen hab: Am Wochenende war Karneval, wie jedes Jahr etwa um die Zeit. Karneval in Tarifa ist lustig, Strassenkarneval mit vielen Getränkeständen, ein paar Bühnen mit Lifemusik oder DJs und viele sind verkleidet. Kann man sich vorstellen wie bei uns in Köln, nur in kleiner. Auf jeden Fall lustig, kann man sich mal anschauen.

Gestern sind wir nach Sancti Peti hochgefahren. Das ist ein kleiner Ort ca 1 Autostunde (70km?) nordwestlich von Tarifa entfernt. Da ist eine Flussmündung mit grossem Strand und schönem Flachwasser. Leider war kaum Wind, obowhl in Tarifa 20-30 Knoten Poniente war. Bei Poniente ist der Wind zum Strand an der Flussmündung komplett auflandig. Für den Notfall könnte man bei Levante ein paar Meter Flussaufwärts fahren, dann hat man eine Düne die einen vom offenen Meer trennt. Die Flussströmung ist aber nicht ohne, am Besten fährt man vor Hightide, damit man notfalls nur ins Landesinnere getrieben wird.

Heute ist der zweite Tag an dem Flaute in Tarifa angesagt ist. Soll aber gegen Mittag noch etwas hochgehn. Ich hoffe es sind dann so 14 Knoten und ich kann in der Lagune endlich mal vernünftig trainieren. Bisher sind die Bedingungen dafür nämlich extrem kacke. Entweder mega bööig, mega kabbelig, oder mega voll, meistens aber alles drei zusammen :)
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Re: Tarifa im tiefsten Winter

Beitrag von bigdan » Sa 2. Mär 2013, 19:46

Gestern war Lagunenleichtwindkiten bei strahlendem Sonnenschein angesagt. Yaaaay, genau das richtige für mich :) Endlich mal schöne Trainingsbedingungen. Wenig Wind, da dachte ich mir doch: Die Tarifa Locals haben ja eh nur kleine Kites, dann dürfte ja gar keiner da sein. Allerdings war Donnerstag Feiertag, und scheinbar war Freitag schulfrei. Also war es überall Megavoll (für Leichtwindwinter). Auf jeden Fall waren in der Lagune zu jeder zeit ca 10 Kiter, 80% davon ca 18 und in der gleichen Clique. Gutes Chaos. Da alle aufeinander bisschen Rücksicht genommen haben, kam trotzdem ein bisschen Roundrobin um den einen Absprung mit etwas tieferem Wasser zustande, und man konnte bisschen was tun. Leider gibt es immer wieder Anfänger die dann Höhe laufend durch den Absprung stapfen, ohne sich um irgendwas zu kümmern oder Gedanken zu machen - Grrr! Gabs in Cumbuco Cauipe auch immer wieder. Dann ist natürlich für alle anderen 10 in der Lagune erstmal Pause. Gegen Nachmittag kam dann Gisela Pulido (2012 #3 Freestyle, Tarifa Local) zum Trainieren. Leider ist zu der Zeit auch der Wind noch weiter runtergegangen und ich musste vom Wasser. Nach 20 Minuten ist auch die dann frustig vom Wasser zurück zu ihrer dicken Nissan Sponsoren 4WD Karre :)

Heute warn wir in Palmones, das Oostvoorne von Tarifa. Ca 30 Autominuten östlich von Tarifa entfernt in einer Bucht, direkt neben Gibraltar. Hier ist ein schönes Stehrevier, kabbel, mit kleinen Sandbänken und teilweise kleiner aber sehr sauberen Welle. Insgesamt für mich das schönste Revier nach der Lagune in Tarifa. Man findet immer ein Plätzchen in Ruhe mit schönen Flachwasser, zumindest im Winter. Gegen Nachmittag wurde es dann aber schon etwas voller. Ich fürchte in der Saison ist es da auch rappelvoll. Der Levante wird dort ähnlich wie in Tarifa durch den Gibraltarfels und einen Berg beschleunigt, er ist fast so stark wie in Tarifa selbst. Ich hab da auch viele von der Lagune gesehn, ist also scheinbar normal das einige Locals bei Levante dann dahin fahren.



Fazit zu Tarifa:
Muss man mal gesehen haben. Die Windhauptstadt Europas, fast immer Wind, auch im tiefsten Winter immer was los, viele Bars/Restaurants, viele andere Outdooraktivitäten (nicht im tiefen Winter). Im Winter ist es für echtes "dem Winter entfliehen" zu kalt. Auf dem Wasser gehts, aber für in der Sonne liegen, chillen, oder für die nichtkitende Begleitung ist es zu kalt. Da muss man eine Etage weiter in den Süden gehn, ab Kanaren oder Agypten.
Ich werde vermutlich nicht wieder kommen. Dafür sind hier die Trainingsbedingungen zu schlecht. Der Wind ist oft bööig, sehr stark, die Reviere haben schlechte Welle oder Kabbel, und sind zu überfüllt. Meistens alles zusammen :) Wenn man einfach nur in den Süden fährt um eine Farbe schöner zu haben (je nach Jahreszeit - grau statt Schnee, oder Sonne statt grau), in Tarifa viele kennt oder mit vielen runter fährt: super, solange Kiten nur Nebensache ist. Aber für Kiteurlaub ist Tarifa ungeeignet.
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Re: Tarifa im tiefsten Winter

Beitrag von bigdan » Sa 2. Mär 2013, 20:00

PS.: Ein paar gemischte Nachträge, nachdem Angela alles mal gelesen hat:

- Danke nochmal an Tanja und Andre für die tolle Urlaubsberatung und die super Guides. Wir hatten sogar eine eigene Map von Tarifa! :*
- Wir hatten übrigens eine Tiefgarage. Ganz nett, zuhause in den Neo, mit dem Aufzug runter zum Auto, in 2 Minuten zum Spot. Und natürlich ganz wichtig: Das gleiche auch wieder zurück :)
- Keinen kleinen Kite 6-7qm mitzuhaben ist natürlich ziemlich doof. 7er Wind ist hier nämlich seeehr oft :)
- Ein weiterer Grund warum wir nicht wieder kommen: Wir versuchen viel von der Welt zu sehen, dh. wenn irgendwie möglich nicht mehrmals an den gleichen Urlaubsort zu fahren.
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Re: Tarifa im tiefsten Winter

Beitrag von perrito piloto » Sa 2. Mär 2013, 20:38

Hola,

thx für den Bericht, habe schon die ganze Woche mitgelesen, bin nur nicht dazu gekommen, was zu schreiben.
Dafür, daß Ihr wirklich im tiefsten Winter da wart, habt ihr es ja anscheinend Wetter- und Windtechnisch noch ganz gut getroffen, stimmt´s?


Kleine Anmerkung habe ich noch:

Die Bedingungen (und auch das "Drumherum" wie Beachlife, Nightlife, Suferfeeling) sind im Sommer schon noch ein bissi anders - z.B. kommt es dann auch öfter vor, daß es in Tarifa mit 40 kts.+ bläst und in Palmones nicht mal 10 kts. wehen, weil der "Felsen" von Gibraltar dann genau Abdeckung bringt.
Die chaotischen Wellen gibt´s aber im Sommer genauso - wenn´s also nicht nur um Zeit auf´m Wasser, cruisen usw. sondern um richtiges "Kitetraining" geht, sind andere Spots sicher besser geeignet.

Grüße
Tanja (diesichschonwiederaufTarifaimMaifroit :s:-): :kite: :blob: )

P.S. gibt´s noch Bilder - evtl. sogar von Euch mit Kostüm :mrgreen: ?
unterwegs mit JN...
Primadonna (die Kites mit der Blume)
Board: JN ChitChat 130 im Circus Mantel ;-) - UG Kipuna 5.8 Schw./Orange

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Re: Tarifa im tiefsten Winter

Beitrag von bigdan » Di 7. Mai 2013, 15:32

Die Lagune ist jetzt mit Pfählen dicht gemacht: https://www.facebook.com/photo.php?fbid ... =1&theater
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Re: Tarifa im tiefsten Winter

Beitrag von Drachenzuechter » Di 7. Mai 2013, 16:43

Na, großartig!

Wer beschließt so einen Unfug?
Der erste April ist vorbei...

:bang:

Ich bin zwar kein Lagunen-Rider, aber wenn man dort auf dem Atlantik spielt oder
spielen will und Probleme (bei der dortigen Vorzugs-Windrichtung -Poniente=auflandig)
bekommt, kann es jetzt ungeheuer unangenehm werden.

Und das an Spaniens größtem und bekanntestem Kite-Revier.

Da kann einem ja Angst und Bange werden
:fear:
...entweder bissig oder mit "Blümchen" - JN Wildthing oder Prima Donna mit 135er Dynamit

"una sonrisa no te cuesta nada, pero vale mucho..." ;-)

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