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Selbstrettung
Verfasst: Mi 20. Okt 2010, 11:52
von - Jaydee -
EgoSELBSTRETTUNG
angenommen ihr seid ca 200meter vom strand entfernt und der kite will nicht mehr starten was tun?
das wichtigste nie ohne driftigen grund vom kite trennen und keine panik!
wenn ihr von einer stömung erfasst werdet und rausgezogen werdet ist die chance das ihr als kleiner schwarzer punkt im wasser gefunden werdet sehr gering im gegensatz wenn ihr auf nem 10qm grossen floss liegt recht gross.
also es gibt mehrer möglichkeiten
angenommen wind ist auflandig(onshore) oder schräg auflandig (side on) besteht die möglichkeit das ihr euch von eurem kite reinziehen lasst.
ihr liegt also im wasser sagen wir mal eine leine ist gerissen und der kite ist nicht mehr startbar.
nr1
Einfachste lösung ihr seid zu Zweit.
kite auslösen(nicht trenen board ind die safetyleash mit einhängen und vom 2ten kiter and land ziehen lassen per bodydrag also beide kiter liegen im wasser der eine ausgelöste kite treibt irgendwo rum, ihr haltet euch am anderen kiter fest und lasst euch von ihm mitziehen. ich hab selbst schonmal jemanden so gegen eine strömung aus dem wasser gezogen das hat 1a geklappt.
nr2
Als erstes auslösen!
dann an den leinen zu kite hangeln
aufpassen dass ihr euch nicht in den leinen verfangt und nicht die leinen irgendwo aufwickeln wie hand oder sonstiges wenn der kite aus irgendnem grund starten sollte reisst er euch die hand ab!
wem das board im weg ist was gut funktioniert hab ich selbst schon mehrmals gemacht das bord in die safety leash miteinhängen.
Bsp. safetyleash von der bar trennen durchs board ziehen (irgend ne schlaufe oder griff) und wieder an der bar befestigen.
am kite angekommen etwas luft aus der frontube lassen nur ein wenig und nicht das grosse deflate ventil öffnen sondern möglichst nur das kleine inflate (bauartbedingt von kite zu kite unterschiedlich). dann beide kite tips greifen und den kite als segel benutzen um sich wieder an land ziehen zu lassen.
nr3
falls ihr keine chance habt vom wind wieder reingezogen zu werden am besten auf dem kite liegen bleiben und keine luft rauslassen!
warten auf rettung.
nocht wichtig wenn ihr wirklich etwas weiter draussen seid was sehr schnell geht, 500meter vom strand weg ist man sehr schnell.
Versucht nicht zu schwimmen. wenn auch nur etwas strömung ist die gegen euch arbeitet könnt ihrs vergessen und habt nach kurzer zeit absolut keine kraft mehr wenn ihr nicht grad hochleistungsspoortler seid geht da einem schnell die puste aus.
am besten ist es immer zu versuchen den kite in der luft zu halten auch wenn mal leine überkreuzt sind und er scheisse fliegt irgendwie an land draggen, das geht schon.
OHNE KITE IM WASSER
sagen wir mal euch ist 500meter vom ufer entfernt jemand in den kite geflogen ihr habt alles ausgelöst und alles ist weg womöglich auch das board.
nicht in panik geraten und versuchen mit anderen surfern kontakt aufzunehmen.
die können euch per body drag an land ziehen das klappt wunderbar.
sobald aber ein herrenloser kite im wasser treibt sucht man normalerweise nach dem besitzer.
vileicht hab ich was vergessen und jemand kann es noch erweitern es ist echt sehr wichtig dass das jeder weiss.
Re: Selbstrettung
Verfasst: Mi 20. Okt 2010, 11:53
von - Jaydee -
Drachenzüchter@eg0
Danke, das Du das Thema mal aufgreifst.
@all
Alle mal über ihr Kite-system nachdenken und Fragen stellen
oder Erfahrungen posten. Wenns warm ist und Wind hat wollen
alle ja nur noch aufs Wasser. Also mal die trüben Tage richtig nutzen...
...fehlen noch Tips oder wichtige Hinweise/Verhaltensweisen etc.
...how to bei C-Kite/Bow/Delta/4 oder 5 Leiner usw.
Mir ist eben noch was eingefallen, was meines Erachtens fehlt:
"...dann an den Leinen zum Kite hangeln"
ist teilweise nicht ganz ohne. Die Gefahr, das man sich mit den Extremitäten oder sonst wie
in den Leinen verheddert ist sehr hoch. Auch ein ausgelöster Kite kann trotzdem noch aufsteigen
und ordentlich Zug auf den Leinen entwickeln.
Also (ausgelöst/Chickenloop ausgehangen) schwimmend die Bar aufwickeln:
Bei 4-Leiner: erklärt das mal besser jemand der sowas fliegt.
Bei 5-Leiner: Fünfte Leine mehrere Male auf der Bar aufwickeln, so ca. 2m oder mindestens soviel das
der Kite nicht mehr aufsteigen kann. Dann erst mit dem Aufwickeln der restlichen Leinen beginnen
(genau wie beim Abbauen). So zieht ihr euch an den Kite heran ohne das der Kite die "wilde Maus"
machen kann.
..."dann beide kite tips greifen und den kite als segel benutzen um sich wieder an land ziehen zu lassen"
Bei Flaute oder falscher Windrichtung funktioniert das mit dem Segel nicht unbedingt. An beide
Tips heranzukommen ist bei den grösseren Johnnys auch nicht immer einfach.
Eine weitere Lösung ist dann, die Fronttube so zu entlüften das der Kite sich wickeln läßt. Bar auf den
Kite legen, damit das Teil nicht als Treibanker dient und euch noch zusätzlich Kraft
kostet oder ihr euch schwimmender Weise verheddert.
(Achtung: One-Pump-Fahrer immer nach dem Aufpumpen die Strut-Ventile abklemmen, sonst ist der
Kite komplett platt!!!).
Anschließend wickelt ihr den Kite auf dem Wasser treibend zusammen. Ihr könnt den Kite dann als
Luftmatratze benutzen, ausruhen und auf Rettung warten oder mit dem Oberkörper auf der LuMa liegend
nach Hause schwimmen.
Zugegeben, die Bar schwimmend aufzuwickeln oder Luftmatratze bauen sind Dinge die schonmal
ihre Zeit und auch Kraft (ver-)brauchen. Bei meinem 16er, mit ordentlich Restzug, habe ich für die
Bar mal so locker 10-15min gebraucht. Prallschutzwesten leisten hier durch den zusätzlichen Auftrieb
zum Neo gute Dienste, da man sich nicht auch noch ums schwimmen kümmern muß.
Am besten übt man das Ganze mal bei nächster Gelegenheit gemeinsam
Grüße
André
Re: Selbstrettung
Verfasst: Mi 20. Okt 2010, 11:54
von - Jaydee -
Kitedom:
>>Bei 4-Leiner: erklärt das mal besser jemand der sowas fliegt.
4-Leiner ist nicht gleich 4-Leiner...
Da gibt a) Delta-Safety -> 5. Line geht bis zum Y
b) Frontline- und c) Backline-Safety.
Einige aktuelle 4-Leiner haben meines Erachtens auch das was ich hier Delta-Safety genannt habe...
egal welche Safety, beim aufwickeln im Wasser immer dran denken was beim Auslkösen passiert und warum der Kite dann nicht mehr fliegt und genau diese Siteation beim Aufwickeln nachbauen.
Beispiel Delta-Safety: beim Auslösen werden die Frontlines im Vergleich zu den Backlines stark verkürzt. Also beim Aufwickeln zuerst nur die Frontlines (oder die Safetyline, die bis zum Y geht) ausreichend oft Aufwickeln und erst dann die Backlines mit aufwickeln, also wie mit der 5.
Bei der Frontline- oder Backlinesafety wird eine der 4 Leinen stark (ca. eine Kitebreite) verkürzt. Also diese entsprechend weit aufwickeln bevor die anderen Leinen mit aufgewickelt werden...
PS: ich fliege Deltas- und 5-Leiner...
Re: Selbstrettung
Verfasst: Mi 20. Okt 2010, 11:55
von - Jaydee -
ChrisRock
Falsch ===>
Würde ich nicht verallgemeinern! Der Spleene Q verlängert die Frontleinen, daher der Fingerzeig an alle! Bitte selbst darüber nachdenken was passiert bei meiner Safety und dementsprechend vorher mal im Kopf durchgehen wie muß aufgewickelt werden. <=====Falsch
Durch Belehrung und Versuchen am eigenen Kite meine Meinung geändert! Weiter unten erläutert...
Re: Selbstrettung
Verfasst: Mi 20. Okt 2010, 11:56
von - Jaydee -
Fireblade
nope auch der Q verkürzt die frontlines, du musst dir immer die Leinenlängen ab der Bar richtung kite angucken
dabei siehst du beim Q das durch das Ziehen des Depowertampens nach unterhalb der Bar, oberhalb der Bar die frontleinen verkürzt werden. nach dem Auslösen sind sie beim Q ca. 40cm kürzer als vorher
Re: Selbstrettung
Verfasst: Mi 20. Okt 2010, 11:57
von - Jaydee -
ChrisRock
??? Kann Deinen Gedankengang jetzt nicht wirklich nachvollziehen und sehe das anders! Wenn Du auslöst verlängern sich die Frontlinen dadurch das Du aus dem "doppelten" Vorfach ein "einfaches" machst und der Anknüpfpunkt dem Kite entgegenkommt. Dadurch verkürzen sich bei mir gedanklich die Backlines, odr?
Sollte ich irgendwo einen Denkfehler haben? Schade das draußen soviel Schnee liegt, sonst würde ich mir jetzt ne Bar nehmen und das ganze simulieren
Re: Selbstrettung
Verfasst: Mi 20. Okt 2010, 11:58
von - Jaydee -
Fireblade
jop du hast da n denkfehler... merkt man schon allein daran, dass wenn du die frontlines verlängerst der kite mehr an den backlines hängt... im ausgelösten zustand müsste er dann 100% an den backlines hängen, also mit der hinterkante zu dir... ist aber andersrum
Re: Selbstrettung
Verfasst: Mi 20. Okt 2010, 11:59
von - Jaydee -
Chrisrock
Tja nochmal der Fingerzeig an alle... Schaut euch eure Bar mal genauer an, da (und hier) lernt man was!
Habe nun nachdem mir das ganze nicht in den Kopf gehen wollte genauer angeschaut und den ganzen Kramm im Keller aufgebaut. Schön das die Keller der Häuserreihe in der ich wohne mit einem durchgehenden Gang verbunden sind. Mit Zollstock bewaffnet bin ich nun bald eine Stunde durch den Keller gerannt und habe gemessen, ausgelöst gemessen, zusammengesteckt, gemessen, ausgelöst, ge........................................usw. usw. usw.......
Tatsächlich lieber Lars muß ich Dir nun recht geben! Der Q verkürzt tatsächlich die Frontleinen
Allerdings ist der Vorgang der beim auslösen geschieht sehr viel komplexer als bisher gedacht und dargestellt.
Durch das Auslösen verlängert sich das Vorfach (und damit die Frontlines) dadurch das aus dem doppelten ein einfaches wird. Die Verlängerung des Vorfaches beträgt +/- 1,6 mtr. die die Bar hinterherläuft.
Am anderen Ende der Bar habe ich einen Längenunterschied von ca. 1,- mtr. festgestellt (ausgelöst / nicht ausgelöst). Die Waageleinen habe ich berücksichtigt, es sind also ca. 60 cm mehr als vom Lars geschätzt die sich die Frontleinen sich verkürzen.
Fazit...
1. Es ist nicht alles so einfach wie es im ersten Augenblick zu sein scheint. Vielleicht sollte sich jeder sein Sicherheitssystem noch genauer anschauen als er es vielleicht schon getan hat. Die Vorgänge können viel komplexer sein als man im ersten Moment denkt!
2. Als ich in Frankreich mitten im Meer war und abtrieb habe ich instinktiv alles richtig gemacht. Ich bin vorsichtig, im Bogen um die Leinen herum zum Kite geschwommen, habe abgeknüpft und habe dann am Kite hängend aufgewickelt.
Dies hatte den Vorteil das ich mich weder in den Leinen verhädern konnte, noch mir die Finger durch einen startenden Kite abgetrennt worden wären. Wäre der Kite gestartet, wäre er automatisch wieder in der Safety hängen geblieben und runtergekommen.
3. Sich immer zur Ruhe zwingen, auch hier spreche ich aus Erfahrung
Re: Selbstrettung
Verfasst: Mi 20. Okt 2010, 12:00
von - Jaydee -
Fireblade
Da hast du dir ja mal richtig mühe gegeben... und ich hab sie von den längenverhältnissen schlecht in errinnerung... da hängt der Ring wo sich die Frontleinen aufteilen doch glatt nen meter weit oberhalb des punkte Bar voll depowert.
ChrisRock>[...] 3. Sich immer zur Ruhe zwingen, auch hier spreche ich aus Erfahrung
... tipp hierzu: es entspannt ungemein, in solchen situationen wo man n bissel zeit hat sein problem zu lösen, einfach mal schön in den Neo zu pinkeln... 10 sec. absolute entspannung und es wird einem sogar warm dabei ... danach lässt es sich wesentlich besser konzentrieren
wenn man sich beim Aufwickeln der Bar nicht sicher ist, hier ein Tipp wie man sich gut an ner leine zum Schirm hangeln kann ohne gefahr zu laufen sich die finger abzureißen:
1.man greift die Saftyleine oder eine Frontleine und wickelt diese 4-5mal oder sooft man will um den Trapezhaken
durch die Reibung ist nun auf dem losen bzw. barseitigen Ende quarsi kein zug mehr...
2. nun kann man mit einer hand an den Leinenteil zum Kite hin greifen und den kite ein stück herranziehen
3. zieht man gleichzeitig mit der anderen Hand an dem barseitigen Leinenteil um diesen wieder zu straffen.
man kann nun jederzeit pause machen, einfach den Barseitigen teil festhalten und warten bis der kite sich beruhigt hat, die böe weg ist oder man wieder zu kräften gekommen ist
Re: Selbstrettung
Verfasst: Mi 20. Okt 2010, 12:23
von - Jaydee -
Corsikite
"2. Als ich in Frankreich mitten im Meer war und abtrieb habe ich instinktiv alles richtig gemacht. Ich bin vorsichtig, im Bogen um die Leinen herum zum Kite geschwommen, habe abgeknüpft und habe dann am Kite hängend aufgewickelt.
Dies hatte den Vorteil das ich mich weder in den Leinen verhädern konnte, noch mir die Finger durch einen startenden Kite abgetrennt worden wären. Wäre der Kite gestartet, wäre er automatisch wieder in der Safety hängen geblieben und runtergekommen."
@Chris:
Da ist es ja gut gelaufen für dich. Mir ist es auf Corsica passiert, dass der Kite abgeschmiert ist und unstartbar im Wasser lag. Ich hatte, bis auf die Endgültige Safety, welche mich komplett vom Kite getrennt hätte, alles ausgelöst, was ich an Safety hatte. Trotzdem bließ der Wind noch kräftig ins Segel und, da auflandig, trieb ich immer weiter und sehr schnell in richtung felsiger Küste, an der sich auch große Wellen brachen. Zum Glück war ein Typ von der dort ansässigen Kiteschule mit nem Boot auf dem Wasser, der mich in fast letzter Sekunde herausgefischt hat.
Wäre dem nicht so gewesen, wie hättet ihr euch verhalten. Meines erachtens befand ich mich in einer Situation, in der in zum ersten Mal wirklich daran gedacht habe, mich komplett vom Kite zu trennen. Aber da hat man ja auch son bisschen seine Skrupel, auch wenn die eigene Gesundheit natürlich immer im Vordergrund steht.
Es wäre alles easy gewesen, wenn ich nicht so verdammt schnell auf die Felsen zugetrieben wäre, dann wäre ich mich auch zum Kite geschwommen und hätte versucht eben jenen wieder startklar zu machen.
Ansonsten kann ich echt nur nochmal bestärken, dass es erstmal extrem wichtig ist Ruhe zu bewahren, genau zu überlegen (nicht zu lange ) was zu tun ist und im Notfall auf sich auch aufmerksam zu machen. Gerade am anfang seiner "Kite-Karriere" ist es sehr wichtig sich über sein eigenes Sicherheitssystem im klaren zu sein, was da genau passiert und welche Optionen sich dadurch auftun.
In diesem Sinne wünsch ich allen einen guten und gelungenen Start in die Kitesaison 2010.
Greetz, der David